Nyepi – Bali New Year 1937

Nachdem wir bereits ein wunderbares Neujahr in Tirol mit Freunden (siehe Beitrag "The first day of the Year") erleben durften, gab es auf Bali ein zweites Neujahrsfest. Nyepi ist ein großes Ereignis auf Bali. Schon Tage vorher beginnen die Vorbereitungen beim Melasti, wo die Balinesen zum Wasser oder Meer gehen, um Ihre Gaben zu waschen. Da wir eine Zeit in Nordbali am Meer weilten, konnten täglich die Zeremonien beobachten.




Bevor wir aber zurück zum Fest kommen, durch noch einige Eindrücke aus Lovina, ein kleiner Ort im Norden Balis. Lovina bedeutet so viel wie „Ich liebe Indonesien“.

Es gibt viele tolle Dinge in Lovina. Die Sonnenuntergänge sind wunderschön, das Wasser glatt und klar. Ideal um intakte Korallenriffe zu beobachten. Und sie haben ein Restaurant mit dem Namen „Deutsches Eck“. Ein kleiner Familienbetrieb mit Hausmannsküche und Gerichten wie „Rouladen, Spätzle und Rotkohl”, “Currywurst mit Pommes Frites und Salat” und “Schweinebraten”. Viele schöne Boote am Strand.



Einige Dinge sind auch negativ. Es liegt so viel Müll am Strand und an den Strassen. Als wir die Leute darauf ansprachen, erklärten sie es uns wie folgt. Es hat viel geregnet und deshalb ist der Müll überall am Strand. Okay, das ist dann wohl so. Da kann man nix machen :-). Als weitere negative Punkte sind zu erwähnen, dass die Verkäufer am Strand deutlich nachdrücklicher verkaufen als im Rest von Bali. Sie pressen ihre Produkte regelrecht in den Markt. Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist, dass wir das deutsche Restaurant nicht besuchten. Michelle überzeugte mich mit Powerselling-Methoden, die sie von den lokalen Verkäufern gelernt hatte, dass das Fischlokal hier doch viel besser ist als ein deutsches Restaurant. In dem Fischrestaurant aßen wir wirklich sehr gut. Vielleicht gibt es ja in Hong Kong Weißwürste und Händlmeier Senf mit frischen Brezen.

Der Hund hat wohl grünen Müll am Strand gefunden

Am frühen Morgen ging es bei spiegelglatten Wasser hinaus zum Schnorcheln zu intakten Korallenriffen direkt vor der Küste.




Michelle lernte noch besser durch den Schnorchel zu atmen und genoss wie Uli die tollen bunten Fische, die Korallenstöcke und die gestreiften indonesischen Seeschlangen, die sich Gott sei Dank immer schnell verzogen, da sie giftig sind.

Unser Skipper Eddie mit seinem Boot „Wonderful Day“ fing am ersten Tag einen schönen Oktopus (nach langem Kampf) und am zweiten Tag mit der Harpune eine Moräne. Michelle hatte beider Tiere gesichtet und ausgeliefert. War das nicht wie bei der Geschichte mit Judas?




Auf alle Fälle bereitete er mittags den Fang zu Hause zu und brachte uns am Nachmittag in Bananenblättern mit Reis und Chili gegrillte Fische. Sie schmeckten sehr gut, allerdings hatte seine  Frau neue Chilischotten aus den Bergen geholt. So konnten wir die Schärfe der Speisen nicht nur beim Essen genießen, sondern auch zweites Mal einen Tag später.


Nun aber zum Neujahr in Bali. Es ist wie in einer Zeitreise. Wir schreiben das 1937 und wir finden solche Symbole auf den Tempeln. Gott sei Dank ist das nicht real, denn eine solche Zeitreise erscheint wie ein Alptraum.



Die Symbole haben nichts mit Nationalsozialismus zu tun, sondern es ist als Rad des Lebens oder Sonnenkreuz bekannt. Ein Glücksbringer im Hinduismus. Das Jahr 1937 ist das Jahr im Balinesischen Kalender. Und die Balinesen sind sehr freundlich und tolerant zu Fremden. Also nix mit dem Alptraum.

Alpträume bei Kindern kann allerdings ein anderes Großereignis am Vorabend von Nyepi hervorrufen. Dann werden die „Oguh Oguhs“ (Monster) rausgeholt, die schon seit Wochen von den Jungen in den Dörfern gebaut werden. Dies dient zur Vertreibung der Dämonen aus den Dörfern und Städten.


Am Abend werden diese dann von Kindern und Jugendlichen durch die Straßen gezogen und getragen.





Dabei müssen die Stromleitungen mit Stöcken angehoben werden, um sie durch die Straßen zu bekommen. Sie besitzen teilweise Beleuchtungen und bewegliche Teile und im Sockel finden sich ganz Musikanlagen. In Ubud, wo wir den Umzug sahen, waren so viele Touristen mit auf den Straßen, dass es zu einem regelrechten Monsterstau kam.

Irgendwie schafften es Michelle und ich dann durch Tempel, Garagen und Seitengassen zurück zu unserem Hotel. Da sitze ich nun heute und schreibe den Beitrag zum Blog. Dann heute ist Nyepi Tag, der Tag der Stille. Es ist nicht erlaubt, auf die Straße zu gehen oder Auto zu fahren. Der Flughafen ist geschlossen. Gestern um 3 Uhr nachmittags waren schon alle Geldautomaten außer Betrieb, sodass wir auch kein Geld mehr haben. Aber wer braucht schon Geld an so einem Tag.

Eigentlich möchte ich die leeren Straßen fotografieren, aber ich traue mich nicht raus. Denn draußen ist die wachende Religionspolizei, die “Pecalang”. Hier in Indonesien gibt es vermutlich harte Strafen.

Wir haben ja die heiligen Affen im Affenwald gesehen habe, die von den Touristen gefüttert werden. Wenn man Essen in der Hand hat, springen die Affen auf Dich um das Essen zu bekommen. Was machen die Affen heute ohne Touristen. Richtig. Fasten.

Vermutlich werden den Touristen, die entgegen der Verordnung raus gehen, Bananen auf den Rücken gebunden und sie müssen nach einem Tag ohne Touristen als erstes in den Affenwald gehen. :-)

Am Ende des Beitrags gibt es noch einen Schönheitswettbewerb für Oguh Oguhs. Kommentiert doch mit dem Monsternamen, welches Monster Euch am besten gefällt. Wir losen aus allen Einsendungen und der Gewinner bekommt eine Monsterpostkarte.

*Die Namen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig

 Naomi
 Michelle

 Uli

Andrea

 Michi

 Erika

Andreas


Penny 


 Curtis

 Ernesto

 Larry

 Elisabeth

Amanda

PS: Michelle hat sich in dieses Monster verliebt.


Comments

  1. Michelle! haha oder Andreas!

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  2. Michelle ... so schöne lange Fingernägel :)

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  3. 12 Punkte aus Bayern für Andreas, 9 Punkte an Michelle, 6 Punkte an Michi, 3 Punkte an Naomi

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  4. It's hard to decide between michelle and larry, but I'm gonna go with Larry's monster

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