Sydney - No worries, mate !


Im Flughafen in Wellington trafen wir noch einen berühmten Neuseeländer, der oben an der Decke hing.



„Was mach Voldemort dort oben?“, war Ulis Reaktion. „Falscher Film!!!“, sagten all die umstehenden Personen. Ich wurde aufgeklärt, dass es sich auch nicht um Dobbie sondern um Golem handelt. Später korrigierte uns unsere Tochter Erika als Herr der Ringe Fan, dass sein Name Gollum ist und dass er gar kein so fieser Typ ist. Trotzdem muss die arme Kreatur oben an der Decke hängen.

Nun sitzen wir also im Flugzeug nach Sydney. Nach all den Dörfern und Kleinstädten nun eine Stadt mit 4 Millionen Einwohnern. Unser über AirBnb gebuchtes Apartment liegt mitten in der Stadt. Ein oberbayerischer Bub, der in einem 2000 Einwohner Dorf aufgewachsen ist, staunt da mit seinen 50 Jahren immer noch. Im 20. Stock in einem schmalen Apartmentgebäude. Das nächste Hochhaus ist zum Greifen nah. Am liebsten möchte man all die Mitarbeiter in diesem Bürogebäude jeden Morgen persönlich begrüßen. Wie man das halt vom Dorf gewohnt ist.



Die Stadt ist laut, die Häuser hoch, die Straßen voller Autos und Menschen. Aber es hilft nichts. Wir sind hier nicht zum Spaß. Also schwingen wir uns auf die Räder und erkunden die Stadt. Die erste Strecke führt uns über die wunderschöne Harbour Bridge. Das dauert etwa 15 Minuten mit An- und Abfahrt. Da hat man sich schon eine Brotzeit verdient und wir machen Pause mit schönen Ausblicken auf die Brücke. (Schinken-Käse Baguette mit Tomaten und Gurken, dazu Humus).


Wir radeln weiter am Hafen und Opernhaus vorbei in den großen Park. Die Ibise mit Ihren langen Schnäbeln finden sich überall in der Stadt. Sogar mitten an der Hauptverkehrsstraße. Große Bäume zum Umarmen gibt es natürlich auch.



Wir strampeln mutig am schönen Gebäude des Kunstmuseums vorbei. Lieber doch moderne Kunst, alt bin ich selbst und schließlich komme ich aus Good Old Europe. Die Radtour ist wunderschön, eine coole Art sich durch die Stadt zu bewegen. Wir geben die Räder zurück und direkt daneben liegt der Löwenbräukeller mit Biergarten. Michelle findet es blöd in Australien zu einem bayerischen Lokal zu gehen, aber der Durst ist groß und Uli überzeugt sie zu wenigstens einer kühlen Halben Spätenbräu und einer Butterbreze. Dafür gehen wir gleich danach zwei Häuser weiter zu einem französischen Cafe. Cafe au lait mit einem Zitronentarte finden Michelle’s Anklang.



Zu unserer Verteidigung muss man folgendes sagen. Wir finden kein Restaurant mit australischer Küche. Es gibt Deutsch, Französisch, Italienisch, Thai, Chinesisch, Türkisch, Arabisch und Amerikanisch. Alles in bester Qualität. Nix von Australien. Uli kauft sich eine Packung Kangeroo Jerky und kaut auf dem salzigen trockenen Fleisch rum. Australische Gourmetküche vom feinsten.


Am nächsten Tag treffen wir uns mit Mathias, einem ehemaligen Arbeitskollegen von Michelle bei OpenText in Manly Beach. Wo trifft man sich in Sydney?

Zum Sun Downer im Hafen von Manly. Auf der gemütlichen Terrasse kann man den schönen Sonnenuntergang genießen. Eine australische Bar? Nein, ein bayerisches Cafe mit wunderbaren kalten Bier vom Hofbräu München.

Nach einem sehr netten Abend zeigt uns Mathias am Sonntagnachmittag all die schönen Plätze in Sydneys Norden. Parks, Klippen, Strände und viele coole Dinge. Das war die beste Tour, die in Sydney erhältlich ist. Vielen Dank.



Was machen die Leute in Sydney an einem Sonntag? Richtig, sie gehen zum Strand. Das Surfboard eingepackt, dann in die Bahn. Ab auf die Fähre nach Manly und rein in die Wellen. Hier trifft sich halb Sydney, was 2 Mio Menschen wären. Es waren ein paar weniger, aber nicht gefühlt.




Es ist ein cooler Strand mit natürlichen Pools, Wellen, Steinen zum Schnorcheln. Da ist für jeden was dabei, was sich an der Anzahl der Menschen am Sonntag ablesen lässt. Die Heimfahrt auf der Fähre zurück in den Hafen gibt wunderbare Einblicke auf die Brücke, den Hafen und das Opernhaus. Romantik pur.



In den 7 Wochen seit unserer Abreise sind meine Haare mächtig gewachsen. Ein Haarschnitt ist dringend erforderlich. Wir sind ja mitten in Chinatown. Da findet sich sicher ein Friseur. Ich ziehe also am nächsten Morgen los. Der 10 AussieDollar Barber (7 Euro) ist mir zu gewagt. Da nehme ich doch lieber den edlen coolen Friseur mitten in Chinatown.

Alle Kunden und Mitarbeiter sind asiatisch. Meine Friseurin spricht kein Englisch und ich leider kein Mandarin. Die Kollegin dolmetscht am Anfang und übersetzt meine Wünsche. Wir lächeln uns beide an und los geht’s. 3 Mal Haare waschen, Kopfmassage, Haarwasser und jeder Menge Haarspray. Es ist vollbracht. Ich fühle mich wie die coolen chinesischen Jungs mit den kurzen Haaren an der Seite und aufstehenden Haaren in der Mitte.


Nochmal deutlich hübscher als dieser Emu. Hoffentlich hält die Friseur 14 Tage. Mit dieser Frisur bin ich der Hit in Hongkong.

Passenderweise ist heute endlich Kunstmuseum angesagt. Das Museum für Moderne Kunst, in der eine wirklich tolle Ausstellung des Künstlers Chuck Close aus Seattle zu sehen ist. Er stellt immer dieselben Gesichter aus und zeigt sie in ganz vielfältigen Arten. Die verschiedenen Techniken und Arten sind  wirklich faszinierend.



Das Bild oben ist etwa nur mit Fingerabdrücken gemacht.

Bevor wir Sydney verlassen, müssen wir noch eine weitere Aufgabe unserer Kinder erfüllen. Michi wünscht sich, dass wir im Tierpark an einer Tour mit Lemuren teilnehmen. Am besten mit einem Lemur auf der Schulter als Beweisfoto.

Also ziehen wir morgens los. Als wir auf die Fähre gehen, merken wir dass es Wochenende ist. Wir sind umringt von Eltern mit Ihren Buggies und Kindern mit kleinen farbigen Rucksäcken. Im Park angekommen wagen wir noch einen kurzen Blick auf die Elefanten und auf die Seehunde. Dann suchen wir die Pinguine in Ihrem Becken. Wie schon in Neuseeland verstecken sich diese Viecher und wir sehen wieder keine Pinguine.

Jetzt aber schnell zur eigentlichen Aufgabe. Unsere Tour ins Lemuren Gehege hat 11 Teilnehmer. 6 davon sind unter 8 Jahren alt, 3 davon Eltern und wir zwei. Zuerst durch ein kleinen Pfad mit vielen Geschichten und Fragen für Kinder. Man kann die Fragen beantworten, indem man kleine Täfelchen schiebt. Michelle muss sich sehr zurück halten um die Fragen nicht gleich vor den Kindern zu beantworten.

Es geht am Spielplatz vorbei (wir mussten nicht spielen) ins Gehege. Wir kommen den Lemuren ganz nah und hören interessante Geschichten über sie. Wenn etwa zwei Männchen kämpfen, reiben sie ihre Hände an ihren Analdrüsen und reiben damit ihre langen Schwänze ein. Diese zeigen dann über Ihre Köpfe in die Richtung des Gegners. Wer mehr stinkt, gewinnt.


Sie klettern auch über uns an einem Seil und wollen dort ihr Geschäft verrichten. Gott sei Dank warnt uns der Wärter. Da sie wohl schlimme Dinge mit uns vorhaben, beschließe ich, das Foto mit dem Limur auf der Schulter mit einem harmlosen Exemplar zu machen.





Vielen Dank für diese Aufgabe. Es war auch für Erwachsene interessant. Wir freuen uns schon auf neue Dinge in Asien.

"No worries, mate", wie der Australier zu sagen pflegt.


Comments

  1. Die armen Kängurus :( enden als Jerky...

    Die neue Frisur steht dir übrigens ausgezeichnet :D

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  2. Erika, es gibt viele Kängurus in Australien. Die meisten werden vermutlich auf der Strasse angefahren. Leider.

    Emu Frisuren sind in.

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